Probiotika
Zu Beginn der Evolution waren
Bakterien
die erste Lebensform. Sie haben von Anfang an in und mit allen Lebewesen in einer Symbiose gelebt
und sind unverzichtbare Stützen zur Erhaltung des biologischen Gleichgewichts auf unserer
Erde.
Die meisten Menschen haben nur eine vage Vorstellung von ihnen
und halten sie eher für Schädlinge, weil sie des öfteren auch in
bedrohlichen Zusammenhängen erscheinen, so bei Magenschmerzen,
Durchfall oder Entzündungen. Doch
Bakterien
sind für uns mindestens so nützlich wie schädlich.
Ohne sie gäbe es auf der Welt keinen Humus und kein pflanzliches Wachstum. Sie sind
auf dieser Ebene die Wegbereiter der großen Metamorphose der Natur.
Auch im Mikrokosmos unseres Körpers
brauchen wir sie dringend, nicht nur als Helfer bei der Verdauung im
Darm, sondern auch als Garanten eines gesunden Milieus in jeder
Körperhöhle und auf jeder Schleim- und anderen Haut. Vieles spricht
dafür, dass mit den Mitochondrien sogar in unseren Zellen Nachfahren
von
Bakterien die Energieversorgung sicherstellen. Einige
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Zellen in einer
frühen Phase der Evolution die "Energie-Bakterien" eingefangen
haben, um sie mit entsprechender Gewinnbeteiligung für sich arbeiten
zu lassen.
Als Gefahrenpotenzial schienen
Bakterien
schon fast überwunden zu sein. Penizillin und dessen Nachfahren konnten
bakteriell ausgelöste Krankheiten erfolgreich bekämpfen und manche
Seuchen fast zum Verschwinden bringen oder gar ausrotten. Erst durch
die sorglose Anwendung von
Antibiotika
(griech. anti bios = gegen das Leben) wurde dieser Sieg verschenkt,
die Resistenzentwicklung durch überzogene Gaben massiv gefördert. In
manchen Bereichen der Medizin nähern wir uns
Zuständen, die schlimmer sind als vor der Ära der Antibiotika.
Zunehmend wichtig wird dabei wieder die langjährige Erkenntnis, dass positiv wirkende
Bakterien gegen schädliche eingesetzt werden können. Gibt man ihnen die entsprechenden
Bedingungen, dann können sie Schädlinge verdrängen oder vernichten.
Probiotika (griech. pro bios = für das Leben) sind definierte lebende Mikroorganismen,
die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und
hierbei positive gesundheitliche Wirkungen erzielen. Abgegrenzt
werden sie von den Präbiotika, welche den Darm für ein besonderes
Bakterienwachstum vorbereiten, und den Synbiotika, eine
Kombinationen aus beiden.
Probiotische
Lebensmittel und Nahrungsergänzungen sollen regulierend in die
Darmflora eingreifen und den Organismus bei der
Aufrechterhaltung einer Symbiose unterstützen. Und
sie haben eine lange Geschichte: Bereits Anfang des letzten
Jahrhunderts entdeckte der russische Biologe Ilja Metschnikoff, dass
es die probiotischen Kulturen in Form von Milchsäurebakterien sind,
die fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut oder Sauerteig
so gesund machen. Die in Deutschland
bisher überwiegend im Markt vertretenen Probiotika basieren
auf Milchsäurebakterien (Lakto- und Bifidobakterien). Während ihres Aufenthaltes im
Darm verrichten sie durch ihren Verdrängungs- und
Platzhaltermechanismus eine nützliche Arbeit. Ohne die
Anwesenheit von Milchsäurebakterien wäre die Darmflora in einem
Ungleichgewicht (Dysbiose). Untersuchungen haben allerdings
gezeigt, dass probiotische Milchprodukte ihre positive Wirkung auf
die Darmflora nur dann entfalten können, wenn sie täglich und
dauerhaft konsumiert werden. Zudem ist eine Wirkung oft erst nach
mehreren Monaten Anwendung spürbar. Insofern scheint eine
parallele probiotische Nahrungsergänzung sinnvoll, die schneller, intensiver und
nachhaltiger die Darmflora beeinflussen kann. Derartige Probiotika
werden auf dem deutschen Markt bisher nicht oder nur sehr vereinzelt
angeboten. Vorreiter sind hier Japan, China, die USA und
insbesondere auch Russland, die Bakterien aus der
Gattung des "Bacillus" einsetzen.
Die in den Probiotics von Dolgalet enthaltenen, natürlichen Bodenbakterien der Bacillus-Gattung (subtilis und licheniformis) werden
grundsätzlich bei der Ernährung mit naturbelassenen Lebensmitteln (vorrangig mit pflanzlichen
Produkten) von Mensch und Tier aufgenommen. Dieses ist von der Natur
so gewollt, denn ohne die Anwesenheit der Bodenbakterien ist die Darmflora ebenso wie beim
Fehlen von Milchsäurebakterien in einem Ungleichgewicht und die Chance für
pathogene Mikroorganismen, sich unverhältnismäßig schnell zu
vermehren, steigt. Leider hat die zunehmende Automatisierung der
Landwirtschaft und der immer seltener werdende Selbstanbau von Obst
und Gemüse (z.B. auf Datschen) dazu geführt, dass die historisch
gewachsene Aufnahme der nützlichen Bodenmikroorganismen über die
Nahrung immer geringer wird, was eine Nahrungsergänzung sinnvoll
macht.
Dies unterstreichen auch Studien zur Allergiehäufigkeit in Ost- und Westdeutschland. Vor
der Wende hatte der Osten weit weniger Allergiker. Seit der
Wiedervereinigung stiegen mit fortschreitender Angleichung der
Lebensumstände in Ost und West (weniger Selbstanbau von Obst und
Gemüse auf der eigenen Datscha, mehr Antibiotika) auch die
Allergieraten. Inzwischen leiden in Ostdeutschland rund 30% und in
Westdeutschland über 43% der Erwachsenen an einer allergischen
Erkrankung mit steigender Tendenz.